Am Freitag 16. September im Formonterhof Herzog-Saal
Lesung – Musik – Blick aus der nahen Ferne 20:00 Uhr
VII Treibstoff
Plötzlich steht das gut gefederte Quad da auf dem Gemeindeweg. Wenig später ein suchender Fahrer in Lederjacke. Er sucht Unterlagen, telefoniert, trifft einen anderen in Funktionshosen. Dabei spaziert die weisshaarige schick gekleidete Nachbarin mit dem Hund. Und so tönts wie beim Rasenmähen, als er den Motor anlässt. Dabei Wanderer vorbeiziehen und wegen der Ruhe so schauen, als wären sie im Museum.[…]
XII Strahlen
Ich sehe draussen vor dem Türfenster den reifen Klee im Wind tanzen. Dazwischen Strohhalme und dahinter Kies. Er führt zum Türfenster hin und zeigt der Sonne den Weg ins Wohnzimmer, das die begrenzte Strahlenfläche aufnimmt und schräg im Raum liegt Der vom Sideboard unterbrochene Rhomboid erhellt den gewachsten Boden. Weiches Lärchenholz mit Astlöchern durchsetzt. Vorne am Rand ein kleines offenes Strahlenquadrat. Es zeigt seine unscharfe Grenze, die gegen den Raum hin sich behauptet. Schwindet die Sonne, fehlt die Wärme.
Zeiten des Respekts vor Brüdern
waren noch Zeiten der Idee
immer des Clans für den Clan
korrumpiert gibt sich die aufgebaute Gegenwart
des Dreckskerlclubs in Milliarden
halbweise Misogynie und stumpfe Misanthropie
und die gespiegelten Angstkrämpfe
Rückzug der Aasfresser
aufgetrieben endlich im Scheissrohr
dankt der reisende zwischen kleineren und weiteren reisen
fürs dabeibleiben und lesen
verwundert, verägert und vergnügt zu sein
ist unser sinn
immer im neuen etwas zu suchen
und zu erzählen
auf der neuen internetseite internetseite
Das Innehalten im Moment. Ergriffen, gelangweilt, ruhig, nervös, egal. Egal wie das Drum. Herum. Einfach manchmal Einklang, Einheit, Endlichkeit. So zwischendurch. Mitten im Sein-Gewusel beruhigt unruhig, schwankend wortkarg, geschwätzig wie dieser Text.
ein alles, ein wenig, zu viel
es reicht, weiterhin
ein Reiter, der Wünsche
in Windeseile, die Ruhe
geläutert und gefressene Kreide
das wars – und nun?
was war – was wird er tun?
Was tut er – hin und her
schwer ists nicht
ein Wicht, was bricht, das Licht
in Sicht der Horizont
leichtes Draussen – Her
innen – drin, der Sinn
Gewinn? Verlust?
Baustelle
Bau Stelle
Stellungsbau
bau und stell
stell bau
Baustell
Ba u Stell
St e ll B a u
Llest aub
aub llets
lets bau
Baust ell
ll s t b aeue
aeu stllb
BAUSTELLE
STELL BAU
b s a t u e l l e
stst ee ll bb aa uu
st bau elle
elle st bau
stau belle
belle stau
staub elle
elle staub
staub au
au bst elle
Als ich im komfortablen, kleinen Alpenhaus lebte, kochte, ass und trank,
konnte ich das Geschehen aussen- und innenrum auffangen wie ein Netz
des Einsiedlers, der lauert, um jedwelche sinistre Begebenheit
zu erhaschen und aufzunehmen. Ich verleibte ein, was ich konnte
und verliebte mich.
I Kleines Haus
II wandern
III märchenhaft
IV Rädchentypen
V händisch
VI physisch-physikalisch
VII Treibstoff
VIII geno-phäno
IX Specktragödie
X Bässe
XI rumhudeln
XII Strahlen
XIII YuTu
XIV nein
XV Fette Welt
XVI neu
XVII Zufallsgeneratoren
1 Engerlingsengel eilen
2 Haushaltung halten
3 Besenbesenstil
4 Umma Uhr umschichten
XVIII Paul Punkt plagen
XIX Seltene Wörter
XX Filmmanuskript
Als ich im komfortablen, kleinen Alpenhaus lebte, kochte, ass und trank,
konnte ich das Geschehen aussen- und innenrum auffangen wie ein Netz
des Einsiedlers, der lauert, um jedwelche sinistre Begebenheit
zu erhaschen und aufzunehmen. Ich verleibte ein, was ich konnte
und verliebte mich.
Beginnt es im Januar
Und endet wieder im Dezember
Wünsche ich allen
Ein neues Jahr
Von Herzen
Und wieder vergehen
Wird es
Und wiederkehren
So wie wir
Uns immer wieder begegnen
Können und werden
Das, was ich schreibe
Ist eine andere Art
Zu singen, zu trinken, einzusaugen
In einer anderen Welt
Gerade hier, kann ich nicht,
Etwas, was mir zugetan,
Keine andere Welt
Keine andere Erde
Kein anderer Traum
Mir geben, mir vorbeibringen, mir darbieten
Ohne – auf den Punkt gebracht
Mir dies schon gebracht zu haben
Erfordert, eigenständig, beschenkt
Ein grosses Herz
Eine grosse Gabe
Ein Gutes hier
Das alles ist mein
Kann sein, so wahr
Auch nicht
Egal
Ist einfach
Beginne, wo du bist
Enthusiasmus und Zeit
nehme Dir
Geduld zu finden
Das Wie, währenddem
bis zum Ende des Projekts
Es wird ausschauen und tönen ebenso
im Wissen
in Bewunderung
einen Raum kreierend
zusammenkommen mit den anderen „…“ weiterlesen
Verminderte erweiterte
Akkorde
im Takt
auf Sinusschwingungen aber
alles Töne
konzentriert veräussert
im Kokon geborgen
schlagend klar
entgegenkommend
zurückgehend
und weiter im Tun
verinnerlicht anregend
in der Schwebe
spiele weiter
auch sonst
Eine Stunde im Halbregen, nach einer Nacht in der Hitze
ungewöhnlich in halben Hosen, aber auch offene Hemden
Halbtag, Halbnacht beim Fluss mit den Fischen, die nach Luft schnappen
hecheln gar
an Wasserhunden vorbei, den vielen
an blossen Knien junger Leute
der offenen Stadt der Münzsammler
in Grün zugewachsener Felsenhügel
im Park in Süden am Museumshain
Verminderte erweiterte
Akkorde
im Takt
auf Sinusschwingungen aber
alles Töne
konzentriert veräussert
im Kokon geborgen
schlagend klar
entgegenkommend
zurückgehend
und weiter im Tun
verinnerlicht anregend
in der Schwebe
spiele ich unaufhörlich weiter
auch sonst
Fülle
des Zeitenwissens
Suche nach
ganzem
leichte Leere
in vollen Zeiten
versprochen
leben in Zeit
in der Welt sein
suchen in der
Zeit gewähre
Lebenswerke
Träume
zulassen
zu lassen
Weltenmenschen
Lebenszeiten
Lebenswelt
Auf Cluster
bin ich – Gedicht
lausche rund
den Gegensätzen
rhythmisch im Stocken
Kräftige Welle
weites Gedicht
in Cluster
Kraft in Gegensätzen
dem Gedicht
du Gedicht
Eine Stunde im Halbregen – eine Nacht in der Hitze
ungewöhnlich in halben Hosen – aussergewöhnlich in gutem Hemd
Halbtag – Halbnacht beim Fluss mit den Fischen,
die nach Luft schnappen,
hecheln gar.
An Wasserhunden vorbei –
an blossen Knien junger Leute
der offenen Stadt der Münzensammler
in grüner Natur – zugewachsener Felsenhügel
im Park – Nordspanien am Museum.
streicht der wolf daher an den grenzen der innenhaut zerrt an faszien sehnen zerrt beisst in gewebe schnuppert harrend der entdeckung des äusseren bricht durch
In Reiselaune geht der
Bunte Hund spazieren
Verweilt in ruheloser
Starre und schreibt
In rastloser Unruhe
Verwoben in eigener Lobbylaune
Geht alles seinen Weg
Vorbei die eigene Reise
Kehrt wieder in langen Tagen
Vergehts im Nu
Langsam an den Schuhsohlen nagt
Nun die Weile
Irre ich, wenn ich das ganze betreibe oder fehle ich bei jedem Wort, das gedruckt hier steht und mich ansieht als Augen ohne Fehler und Gesicht ohne Tadel? eben
Das sind einige der neuen Gesichter
aus dem Netz zusammengestellt
Monster unerkennbar wie echt
und doch nicht existieren einzigartig
im Algorithmus werden wir sie akzeptieren
Wie beim Hören einer neuen Aufnahmetechnik
hören sehen wir anders
lassen weg
ist das Entwicklung?
Oder wollen wir wie zurück.
die kamera wird auf die sonne eingestellt
sie blendet den zuschauer
auf der erde
wofür schaut er sichs an?
wieviel ist es uns wert?
dann wolken auf dem schirm
durch das kameraglas
in kabel eingebettet
auf der station
ich meinte: raumschiff erde
erfordert mehr aufmerksamkeit
warum geschieht dies nicht?
Dann schreibts hier
spiegelt sich im Angesicht
des bleibenden Orts
hängt in Gedanken
reiht Wort an Wort
im Raussehen das Reinsehen
sein im Raum
federnd im Tun
in Stille und Ruhe
am Puls
bewegt gehend
bedacht und leise